26. März 2018

Dumbleyung ist das heutige Ziel. Kurz vorm Ort sehen wir den Hinweis „Cambinata Yabbies“. Dort haben wir schon mehrmals leckere Yabbies = Süßwasserkrebse gekauft. Blinker raus und abbiegen. Am Ende der Zufahrt, vor mehreren Gebäuden wird gestoppt. Kein Mensch zu sehen, gehen wir mal in der Shed nachsehen. Aus dem hinteren Teil sind stimmen zu hören und wir machen uns bemerkbar. Schon kommt ein Mann und heißt uns willkommen. Aus Deutschland kommt ihr, meine Vorfahren auch, meint Paul. So etwas hatten wir uns schon gedacht, Nenke ist kein typisch australischer Name. Nein, eine Führung brauchen wir nicht, waren ja bereits zweimal hier.

Wir möchten gerne Krebse zum Abendessen mitnehmen. Im Moment laufe das Geschäft mit den Yabbies sehr gut, auch wegen des bevorstehenden Osterfestes.

Paul geht nachsehen, was noch vorrätig ist. Nichts mehr da. Er kann uns aber, wenn gewünscht, die Krebse frisch kochen. Da sagen wir nicht nein. Nach 20 Minuten kommt Paul mit den frisch zubereiteten Yabbies zurück. Er hat noch ein paar große als Zugabe oben draufgelegt.

In Dumbleyung führt der erste Weg ins Shireoffice, zum einbuchen auf dem Caravanpark. Einen Platz können wir wieder aussuchen, im Moment ist nicht viel Betrieb.

Alles ist wohnfertig, wir machen eine Fahrt zum Lake Dumbleyung. Das Außergewöhnliche in diesem Jahr, der Salzsee ist mit Wasser gefüllt. Bei den letzten beiden Besuchen war es eine ebene Salzfläche.

Auf diesem See hat im Jahr 1964 Donald Campbell, ein mehrfacher Weltrekordhalter sowohl auf dem Land wie im Wasser, einen neuen Rekord für Wasserfahrzeuge aufgestellt. Mit der Bluebird hat er eine Geschwindigkeit von 444,71 Kilometer/Stunde erreicht.

Abends ein Besuch im Pub. Ein schöner Abend mit netten Gesprächen

27. März 2018

Direkt neben dem Caravanpark ist ein „Community Garden“, der hier mit Obstbäumen, verschiedenen Gemüsesorten, Salaten und unterschiedlichen Kräutern, besonders die Kräuterliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Jeder kann sich hier bedienen. Das ist was für mich, ein Salat und viele unterschiedliche Kräuter wandern in den Kühlschrank.

Bis Katanning sind es ca. 70 Kilometer, da können wir uns Zeit lassen. Sind um die Mittagszeit da, buchen einen Platz für drei Nächte und stellen den Wohnwagen ab. Wobei wir erst etwas irritiert sind, wie der Platz angefahren werden soll. Auf den meisten Caravanparks muss, wenn vorhanden, neben der Betonplatte geparkt werden. Hier ist das nicht so ganz klar, manche stehen neben der Platte, andere auf der Platte. Am Ende steht der Wohnwagen neben der Betonplatte, Tisch und Stühle auf dem befestigten Untergrund.

Nun erst einmal einkaufen und anschließend die Einkäufe wieder verstauen.

Danach ist Zeit zum lesen, Kaffee trinken und einen schönen Nachmittag bzw. Abend verbringen.

28. März 2018

Das wir mehre Tage in Katanning sind und uns auf dem Weg hierher Zeit gelassen haben, das hat seinen Grund – ein Treffen mit dem Outback-Trucker „Yogi“. Bis jetzt hat es sich noch nicht ergeben, da „Yogi“ viel unterwegs war/ist. Von einer Truck-Show in Adelaide ist die Familie erst am Sonntag wieder zurückgekommen. Im Laufe der Woche ergibt sich, hoffentlich, die Möglichkeit zu einem Treffen.

Barbara hat gestern Abend angerufen und gefragt, wo wir sind und was wir an Ostern machen. Bis jetzt ist noch nichts geplant. Sie fragt, ob wir Lust auf eine gemeinsame Unternehmung haben. Und wenn ja, auf was. Schwierige Frage. Wir einigen uns darauf, dass jeder für sich recherchiert und dass wir anschließend telefonieren.

Heute Morgen telefonisch geklärt, wir treffen uns am Sonntag im Quindanning Hotel. Da ist abends Livemusik. Barbara und Gerd kommen Sonntag, wir werden bereits am Samstag anreisen.

Ich habe gelesen, dass es am Quinny möglich ist, kostenlos zu campen. Wir brauchen aber eine zugängliche Toilette und wenn möglich Strom. Das heißt, erst einmal in Erfahrung bringen, ob das möglich ist. Ansprechpartnerin im Pub ist Janet. Eine Email mit der Frage nach Toilette und Strom wird abgeschickt. Die Antwort kommt schnell, das sei kein Problem. Strom wird normalerweise nicht zur Verfügung gestellt, aber bei uns wird eine Ausnahme gemacht. Prima, dann sehen wir uns am Samstag.

Wäsche auf dem Caravanpark waschen kostet für Kaltwäsche 6 $, das ist bis jetzt das Teuerste. Inzwischen ist schon wieder so viel Wäsche angefallen, dass es zwei Ladungen benötigt werden. Da ist es günstiger im Waschsalon zu waschen. Dort sind Waschmaschinen, die eine größere Wäschemenge aufnehmen, da kann alles mit einer Ladung gewaschen werden. Es dauert eine Stunde, dann ist alles gewaschen und getrocknet.

Es ist wieder Zeit für den Stammtisch-Newsletter mit der Einladung zum April-Stammtisch. Ostern ist noch vor dem nächsten Treffen, für die Ostergrüße benötigen wir noch ein Bild. Bis ein entsprechendes Bild gefunden ist, die Texte geschrieben, das dauert seine Zeit. Endlich ist alles versandbereit. Nun noch auf „verschicken“ drücken, dann ist das Schreiben für heute beendet. Internet in Australien und Schnelligkeit, das ist ein endloses Thema. Es dauert eine Weile, bis die Newsletter versandt sind.

29. März 2018

Morgen ist Karfreitag, auch in Australien ein Feiertag. Einer der wenigen Feiertage an denen die meisten Geschäfte geschlossen sind. Ein Grund den Ostereinkauf bereits heute zu erledigen. Es ist viel Betrieb, aber lange nicht so hektisch wie in Deutschland. Mit den Einkäufen wieder zurück zum Wohnwagen und alles verstauen. Ostern kann kommen.

Heute Abend will unser Nachbar Wayne mit einer Flasche Wein vorbeikommen. Die letzten zwei Tage hat er mit seiner Frau Michelle zu Hause in Donnybrook verbracht. Michelle hat die nächsten Tage frei und bleibt zu Hause, während er zum Arbeiten wieder nach Katanning kommt.

Alle anstehenden Arbeiten sind erledigt. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, das richtige Wetter um sich noch ein wenig die Gegend anzusehen. Wir sitzen im Auto und sind ca. 15 Kilometer vom Ort entfernt, als eine SMS ankommt. Absender ist „Yogi“: Bin in 20 Minuten zu Hause. Wollen wir uns treffen? – Gerne! An einer übersichtlichen Stelle wird umgedreht und wieder zurückgefahren. Gleichzeitig geht mir durch den Kopf: wenn er in 20 Minuten zu Hause ist, dann soll er sich erst einmal etwas erholen und ich schlage Treffen in einer Stunde vor. Schnell ist die Antwort da: in einer Stunde muss ich schon wieder arbeiten! Gut, dann fahren wir gleich hin, die Adresse mit Anfahrtsbeschreibung kommt per SMS.

Ohne Probleme finden wir die Einfahrt zum Grundstück. „Yogi“ wartet bereits neben dem neuen „Pilotcar“, dass von seiner Frau Amanda gefahren wird. „Yogi“, so heißt er nur in der Fernsehserie, sein richtiger Name ist Glen. Glen ist eben aus Geraldton zurückgekommen und muss heute Abend weiter nach Esperance, da wartet der nächste Auftrag. Es ist die Zeit vor der Einsaat, da gibt es für ihn, der sich besonders mit dem Transport von Erntemaschinen auskennt, besonders viel zu tun. Toll, dass er sich trotzdem die Zeit für uns nimmt. Nach dem Auftrag fährt die ganze Familie in den Osterurlaub, nach Albany.

Amanda kommt kurz zum Hallo sagen vorbei und fährt dann die Kinder abholen. Während wir uns mit Glen unterhalten kommt seine Schwiegermutter mit drei weiteren Kindern angefahren. Wenn Glen und Amanda gemeinsam unterwegs sind, dann betreut Oma die Kinder.

Glen ist selbstständiger Transportunternehmer und besitzt einen 1995er Kenworth Truck und einen Tieflader. Amanda meint, es ist ein gut gewartetes Gespann. Wenn etwas kaputt geht, Glen repariert es.

Eine knappe Stunde sind wir bei der Familie. Natürlich haben wir auch was mitgebracht. Was schenkt man einem Trucker? Ein Modellauto – und zwar einen deutschen Werbetruck. Wir haben zwei dabei, einen für Glen und einen für seinen Sohn. Die Mädels bekommen auch eine Kleinigkeit. Mit den Autos haben wir, so sieht es für uns aus, genau das Richtige getroffen. Glens Auto kommt gleich ins Führerhaus. Die Arbeit ruft, wir verabschieden uns. War super, das es zu einem Treffen gekommen ist.

Glen und Amanda sind genau nett, natürlich und sympathisch wie in der Fernsehserie.

Wie angekündigt kommt abends Wayne mit einer Flasche Wein vorbei. Er hat keine Lust sich sein Essen selbst zu kochen und lädt uns zu Fish und Chips in seinen Wohnwagen ein. Australier sind sehr aufgeschlossen und mitteilsam. Im Laufe des abends lernen wir aus der Erzählung von Wayne seine ganze Familie kennen.

30. März 2018

Heute Morgen ist es bewölkt, sieht noch nicht nach einem sonnigen Tag aus. Was nicht ist kann ja noch werden. Wir überlegen uns, die gestern abgebrochene Rundfahrt heute nachzuholen und fahren zuerst nach Kojonup. In der Stadt sind, obwohl Feiertag, einige Läden geöffnet. Mit einer an der Hauptstraße gelegenen Galerie fangen wir an und kommen mit der Besitzerin ins Gespräch. In ihrer Jugendzeit war sie in Deutschland und hat u. A. am Bodensee in einer Disco gearbeitet.

Kunst macht durstig, in der Bäckerei wird ein Kaffee to go geholt. Das Getränk ist so heiß, dass Dieter sich die Finger verbrennt. Gut, dass es „nur“ die Finger sind, Speiseröhre wäre schlimmer.

Über Nebenstraßen geht die Fahrt weiter und schließlich über Broomehill wieder zurück nach Katanning. Am Ende sind wir mal eben 200 Kilometer gefahren.

Auf dem Caravanpark sind einige neue Gäste angekommen, die alle im vorderen Bereich stehen. Wo einer steht, da stellen sich alle hin.

31. März 2018

Wayne klopft an die Tür. Er möchte sich verabschieden bevor er arbeiten geht. Ihm gehört hier in Katanning ein Hardware-Laden. Nach der Verabschiedung von Wayne läuft die übliche Routine ab. Frühstück, Abwasch, alles verstauen, den Wohnwagen anhängen, Lichter überprüfen, die Fahrt kann los gehen, bis zur Tankstelle. Den Liter Benzin für 1,299 $, das ist sehr günstig und muss ausgenutzt werden. Mit dem Gespann fahren wir zu Waynes Laden, wenigstens mal ansehen, was er sich in fast 30 Jahren aufgebaut hat.

Das Ziel für die nächsten drei Nächte ist der Quindanning Pub. Bis jetzt haben Alle, denen wir von unserem Ziel erzählt haben, nur positiv reagiert. Toller Pub, gutes Essen, lohnenswert. Wir sind gespannt, den Pub kennen wir noch nicht.

Es ist kurz nach 12 Uhr, als wir nach Narroging kommen. Und was sehen wir, eine Alkoholkontrolle. Wird auch Zeit, in diesem Jahr sind wir noch nicht kontrolliert worden. Ein einzelner Polizist führt die Kontrolle durch. Test bestanden, kein Alkohol. Bevor wir weiterfahren möchte der Polizist noch wissen, was wir an Ostern machen. Uns mit Freunden im Quindanning Pub treffen und Livemusik hören. Nice Pub und good luck, ist die Antwort.

Good luck verstehen wir, als wir am Pub ankommen. Dort ist die Hölle los. Heute ist auch noch Pferderennen in Quindanning. Der Parkplatz ist voll, nicht nur Autos auch viele Motorräder sind abgestellt. Keine Chance für das Gespann einen Platz zu finden, es wird ein Stück entfernt am Straßenrand abgestellt.

In dem Gewühl ist es nicht einfach Janet zu finden. Bei der hatte ich angefragt, ob es möglich ist einen Stellplatz mit Strom zu bekommen. Sie ist sehr beschäftigt und meint, sie wird ihren Mann anrufen, der sagt uns dann, wo der Verteiler ist. Bis dahin sollen wir es uns gemütlich machen. Tun wir und bestellen was zu Essen. Bei der Bestellung wird gleich darauf hingewiesen, dass die Küche mit den Bestellungen nicht nachkommt und es eine Stunde dauern kann, bis das Essen kommt. Es war eine vorsichtige Schätzung, nach 1,5 Stunden steht das Essen auf dem Tisch.

In der Zwischenzeit hat Dieter mit Janets Mann gesprochen, der die Aussage seiner Frau bezüglich Stromanschluss nicht kennt und meint, es gibt keinen Strom, sie seien kein Caravanpark und der Stellplatz sei kostenlos. Nach Rücksprache mit seiner Frau findet sich doch eine Lösung. Wir sollen den Wohnwagen an den rückwärtigen Zaun fahren und ein Kabel über den Zaun werfen. Strom gibt es dann aus der Shed.

Inzwischen sind weitere Camper eingetroffen und der Parkplatz leert sich langsam. Dieter geht schon mal los, das Gespann holen und provisorisch einzuparken. Nachdem wir gegessen haben, erfolgt das eigentliche Einparken.

Die anderen Camper kommen uns bekannt vor. Natürlich, Nola und Peter, Daryl und June haben wir bereits in Bridgetown gesehen.

Zur Happy Hour treffen sich die Camper im Pub.

1. April 2018

Barbara und Gerd kommen heute mit dem Motorrad nach Quindanning. Die Beiden werden um die Mittagszeit hier sein. Wir sitzen noch im Wohnwagen als Dieter meint: das ist Gerds Motorrad. Ein Blick aus der Tür – er hat es richtig erkannt. Etwas durchgefroren steigen die Zwei ab. Die Temperaturen sind noch im einstelligen Bereich. Ein heißer Kaffee tut gut, auch um sich die Hände an der Tasse zu wärmen.

Barbara und Gerd checken im Hotel ein, anschließend treffen wir uns im Garten. Heute ist nicht so viel Betrieb wie gestern und es bleibt Zeit für einen Plausch mit dem Personal. Im Pub haben drei deutsche Backpacker einen Arbeitsplatz gefunden. Ein Mädel hinter der Bar, eines im Service und ein deutscher Koch in der Küche.

Zur Unterhaltung der Gäste spielt vor dem Pub ein Duo, die Kinder können sich auf einer Hüpfburg austoben oder sich beim Facepainting in was auch immer verwandeln.

Wir testen schon mal das Essen. Die Portionen sind groß – und es schmeckt. Das Mädel, das uns das Essen bringt, kommt aus Freiburg. Sie ist vollkommen zufrieden mit ihrem Job. Soviel Geld wie sie hier bekommt, kann sie in Deutschland nie verdienen, so ihre Aussage.

Wir verbringen bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen einen schönen Tag. Ab 18 Uhr spielt im Garten eine Band Country Rock der 50iger und 60iger Jahre. Am Anfang hat man das Gefühl, die Band hat lange nicht zusammengespielt und muss sich erst neu aufeinander abstimmen. Das gibt sich aber, es gibt eine Steigerung von Stück zu Stück.

2. April 2018

Janet, die Eigentümerin, treffe ich vorm Pub. Sie genießt so früh am Morgen einen Kaffee und eine Zigarette und hat Zeit zum Unterhalten. Janet hat gemeinsam mit ihrem Mann den Pub im Dezember gekauft. Sie sind noch am Erfahrung sammeln, was den Ablauf im Hotel, Küche und Pub betrifft. Es gibt Einiges, was geändert werden soll, aber ein Schritt nach dem Anderen. Als sie erfährt, dass wir aus Deutschland kommen, interessiert sie sich dafür, ob wir uns mit ihrem deutschen Personal unterhalten haben. Den Koch und die Barmaid, die möchte sie gerne behalten.

Inzwischen ist das Gespann zur Abfahrt bereit. Barbara und Gerd verabschieden sich und fahren zurück nach Perth. Wir starten nach Pinjarra. Dort angekommen wird erst einmal an der bekannten Bäckerei angehalten. Auf die Idee sind auch andere gekommen, es herrscht Parkplatzmangel. Autos mit Wohnwagen oder anderen Anhängern stehen etwas unsortiert am Straßenrand. In der Bäckerei gibt es neben Brot und Pies übrigens auch sehr leckeres Eis.

Morgen ist unser Auto in Mandurah zum Service (Inspektion mit Öl-/Filterwechsel, etc.) angemeldet. Von Pinjarra nach Mandurah, dass ist nicht weit, deshalb buchen wir uns hier auf dem Caravanpark für drei Tage ein.

Maria, die nette Person an der Rezeption, erklärt mir, dass auch am Dienstag noch public holiday sei und deshalb ein Zuschlag von 10$ auf den heutigen Tag fällig ist. Somit kostet der Stellplatz 47 $, die nächsten Nächte jeweils 37 $.

3. April 2018

Heute klingelt ausnahmsweise mal der Wecker. Unser Auto ist beim RAC in Mandurah zum Service angemeldet. Um 8 Uhr wird die Werkstatt geöffnet und wir möchten bei den Ersten an der Annahme sein. Je eher der Service gemacht wird, um so kürzer ist die Wartezeit. Wie geplant, so funktioniert es, das Auto wird gleich in die Werkstatt gefahren und der Mechaniker beginnt mit der Arbeit.

Nach einer Stunde kommt der Kundenberater mit einem Servicereport zum Auto. „All fine“ ist das Erste was wir hören. Im Report steht, was alles gemacht wurde und was empfohlen wird, beim nächsten Mal mitmachen zu lassen. Empfohlen wird ein Wechsel der Bremsflüssigkeit, das lassen wir gleich mit machen.

Während wir warten kommen wir mit zwei jungen Männern ins Gespräch. Die Beiden kommen aus Hamburg und sind vor drei Wochen in Perth gelandet. Wie meint der Eine: In den frei Wochen sind wir nur bis Mandurah gekommen.

Nach ihrer Ankunft wurde ein Auto gekauft, dass bereits nach zwei Tagen kaputt gegangen ist. Der Kostenvoranschlag für die Reparatur war so teuer, da haben sie es lieber verkauft und sich ein anderes Auto gekauft. Mit diesem Auto sind sie jetzt hier. Eine Warnlampe leuchtet und das Problem möchten sie abklären lassen, bevor es Richtung Osten geht. Die Beiden warten noch auf das Ergebnis, als wir bereits vom Hof fahren.

Der Kühlschrank muss wieder gefüllt werden und wir fahren ins Einkaufszentrum. Dort treffen wir die Jungs wieder. Die Autoreparatur soll 750 $ kosten, den Betrag wollen die Beiden dafür ausgeben. Und dann kann die Tour nach Osten endlich starten.

Zurück am Wohnwagen genießen wir den sonnigen und warmen Tag.

4. April 2018

Wir haben noch nichts Bestimmtes vor und fahren erst einmal nach Mandurah. Wer begegnet uns dort, die Barmaid aus dem Quindanning Hotel. Die hat ihren freien Tag und nutzt denn zu einem Strandbesuch.

Beim Bummeln kommen wir auch an der Touristen-Info und dem Laden von Mandurah-Cruises vorbei. Mit einer Tafel wird auf die um 13 Uhr startende Lunchcruise hingewiesen. Die dauert 1,5 Stunden und führt auch durch die Kanäle der Stadt. Für Rentner kostet die Cruise 25 $, Fish & Chips können gegen Aufpreis dazu gekauft werden. Die Dame, die die Tourbuchung entgegennimmt, akzeptiert den deutschen Rentnerausweis und wir erfahren, dass sie deutsche Eltern hat, die aus Celle kommen. Sie selbst sei in Neumünster geboren.

Noch ist etwas Zeit, bevor Alle an Bord gehen. Wir sehen uns am Boardwalk um. Beim an Bord gehen werden die Essensgutscheine gegen einen Bon eingetauscht. Bevor das Schiff startet wird das Essen telefonisch geordert.

Der Skipper begrüßt die Passagiere an Bord. Drei weibliche Delphine, die regelmäßig Mandurah besuchen haben Jungtiere dabei. Zwei Kälber sind erst heute Morgen geboren. Die Skipper unterrichten sich per Funk, wer welchen Delphin wo gesichtet hat.

Wir haben Glück, alle drei Mütter mit ihren Jungtieren zeigen sich oder vor dem Boot. Für ein Foto hat es leider nicht gereicht.

Das Schiff fährt zur Marina und legt dort an. Die bestellten Fish & Chips werden vom dortigen Restaurant direkt zum Schiff gebracht. Alles frisch zubereitet und heiß geliefert.

Von der Marina aus geht die Fahrt durch die Kanäle. Vorbei an den Häusern der nicht ganz armen Leute. Bei vielen Grundstücken gehört ein Anlegesteg dazu, an dem die eine oder andere Luxusyacht vertäut ist. Der Schiffsführer macht auf eine Villa aufmerksam, die für 9 Millionen $ verkauft wurde.

Auf dem Heimweg fahren wir noch tanken. Im Moment ist Benzin, vor allem hier in Mandurah, sehr teuer. 1,47 $ der Liter. Da kann eine App wie Fuelwatch hilfreich sein. In Pinjarra kostet der Liter „nur“ 1,35 $.

5. April 2018

In Westaustralien sind vom 14. April bis 29. April Ferien. Dann wird es an der Küste voll und teuer. Deshalb werden wir zuerst an die Küste fahren. Wenn die Ferien beginnen werden wir im Inland zurück nach Perth fahren. Dort wollen wir Ende April/Anfang Mai sein, um Auto und Wohnwagen zu verkaufen.

Wir verlassen Pinjarra und fahren los nach Norden. In Port Denison haben wir ab dem 6. April für eine Woche einen Stellplatz gebucht.

Das Navi möchte uns über die schnellste Strecke, den Kwinana Freeway schicken. Das wird ignoriert und es geht über Armadale, das Svan Valley auf den Brand Highway. Es war eine gute Entscheidung so zu fahren, auf dem Kwinana Freeway und dem Mitchell Freeway ist starkes Verkehrsaufkommen bzw. es staut sich.

Im Cataby Roadhaus wird die Fahrt zum Mittagessen unterbrochen. Danach geht es weiter bis zum Badgingarra Roadhaus, dem Ziel für heute.

Übrigens sehe ich hier einen Vogel, der einen Stein als Werkzeug benutzt. Der Vogel hat ein Stückchen Brot gefunden, das zu groß und anscheinend ziemlich hart ist. Er fliegt mit dem Brot im Schnabel zum Stein und fängt an, das Stückchen gegen den Stein zu klopfen. Anschließend verspeist er die auf dem Boden liegenden kleinen Teile.

6. April 2018

Kleine Überraschung am Morgen, der Kühlschrank ist abgetaut. Ob heute Nacht der Strom ausgefallen war oder die Stromstärke nicht ausgereicht hat, keine Ahnung. Jetzt erst mal alles trockenlegen und zusehen, dass alles verderbliche schnell verbraucht wird.

So unterschiedlich kann es sein. Dieter kommt zurück von der Toilette und meint: Draußen sind überall Pfauen, mindestens 10 Stück. Zehn Minuten später ist kein einziger mehr zu sehen.

Gegen Mittag kommen wir in Port Denison/Dongara an und werden eine Woche hierbleiben. Auf dem Leander Reef Holidaypark ist der Stellplatz gebucht. Wir haben ein kleines Juwel gefunden. Es gibt nur drei Stellplätze, alles andere sind Cabins. Wir haben einen großen Stellplatz, ca. 300 m2 mit Ensuite (Toilette, Dusche) dabei und zusätzlich kostenlose Waschmaschine und Wäscheleine. Das alles für 35$/Nacht.

Der Wohnwagen steht, die ersten zwei Maschinen Wäsche hängen auf der Leine, jetzt können eine kleine Rundfahrt machen und sehen, was sich seit dem letzten Aufenthalt alles geändert hat. Auf den ersten Blick sind keine großen Veränderungen sichtbar.

Es ist ideales Wetter zum Wäschetrocknen. Die erste Waschmaschinenladung ist fast fertig.

7. April 2018

In Dongara ist Markt. Ich gehe gerne auf Märkte und somit steht schon mal ein Punkt des Tagesprogramms fest.

Auf dem Markt gibt es Stände von Hobbykünstlern mit Handarbeiten, selbst hergestellten Marmeladen, Chutneys, Flohmarktartikeln bis zu Obst, Gemüse und Pflanzen. Natürlich wird auch an die hungrigen Besucher gedacht, es gibt zu Essen und zu trinken. Für die Kinder ist eine Hüpfburg aufgebaut und eine Fee schminkt die Gesichter der Kinder. Eine Menge los in dieser kleinen Stadt, die ca. 1380 Einwohner hat.

Weiter zur Touristen-Information um etwas Ausdrucken zu lassen und uns mit Informationsmaterial zu versorgen. Die freundliche Mitarbeiterin druckt die Dokumente aus und berechnet nichts fürs ausdrucken.

Zurück am Wohnwagen wird die Aktion Herbstputz begonnen. Ein großes Spülbecken und eine Waschmaschine direkt neben dem Fahrzeug, das muss genutzt werden. Gardinen werden abgenommen und eingeweicht, Wäsche gewaschen und zwischendrin immer wieder Pause gemacht und das herrliche Wetter genossen.

Vorm Abendessen sind die Gardinen wieder aufgehängt.

8. April 2018

Bereits früh ist es angenehm warm und die Sonne scheint. Tolles Geburtstagswetter, extra für Dieter bestellt. Wir haben nichts Besonderes vor. Zur Feier des Tages wollen wir uns heute Nachmittag ein Café suchen und Kaffee und Kuchen genießen. Zur Kaffeetrinkenszeit fahren wir zuerst die Cafés in Port Denison ab, werden aber enttäuscht, bereits alles geschlossen. Um 14 Uhr ist Schluss. Dann probieren wir es halt in Dongara, allerdings mit dem gleichen Ergebnis. Hier sind am Sonntagmittag nicht nur die Bürgersteige hochgeklappt, sondern auch alle Geschäfte geschlossen. Da hilft nur eine Planänderung. Vorm Wohnwagen gibt es frisch gebrühten Kaffee und Kekse dazu.

Abends rufen Uta und Rudi über Skype an um zum Geburtstag zu gratulieren und vom gestrigen Stammtisch-Treffen zu berichten.

9. April 2018

Bei uns steht heute eine Fahrt nach Geraldton auf dem Plan. Jeanine, die gute Seele des Caravanparks, kommt vorbei. Als sie von unserem geplanten Ausflug nach Geraldton hört, meint sie: Am HMAS Sydney II Memorial ist um 10.30 Uhr eine kostenlose Führung.

Das Denkmal ist zu Ehren der 645 Mann Besatzung des australischen Kreuzers „HMAS Sydney II“, der vor Dirk Hartog Island gesunken ist. Das Kriegsschiff war im zweiten Weltkrieg in eine Schlacht mit dem deutschen Kreuzer „Kormoran“ verwickelt. Beide Schiffe sind vor Dirk Hartog Island gesunken.

Am Denkmal waren wir vor einigen Jahren, das kann man sich auch noch einmal ansehen. Bis wir ankommen, ist es bereits 11 Uhr, zu spät für die Führung. Wir sehen uns um, als wir von einer älteren Frau angesprochen werden. Es ist eine der ehrenamtlichen Fremdenführer. Ob wir Fragen haben, die sie beantworten kann. Haben wir.

Uns interessiert, was es mit dem Pool, der bei unserem letzten Besuch noch nicht vorhanden war, auf sich hat. Sie meint, ob wir gesehen haben, dass im Pool eine Landkarte mit der Küstenline bei Shark Bay zu sehen ist. Am 18. März 2008 wurde ca. 120 nautische Meilen vor der Küste von Steep Point das Wrack der HMSA Sydney II in mehr als 2000 Meter Tiefe entdeckt. Der Flügel der stilisierten Möve gibt den genauen Punkt an, wo das Schiff gesunken ist. Nach weiteren Erklärungen zu den anderen Teilen des Denkmals bedanken wir uns für ihre Ausführungen und fahren in die Stadt.

Letztes Jahr waren wir an Dieters Geburtstag auch in Geraldton und indisch Essen. Das Essen ist in guter Erinnerung geblieben, wir kehren zum Mittagessen ein.

So gestärkt fällt das Einkaufen von Lebensmitteln leicht, für die nächsten Tage ist vorgesorgt. Benzin ist preiswert, der Tank wird aufgefüllt und die Rückfahrt angetreten.

10. April 2018

Heute Morgen ist es bewölkt, die Sonne weiß noch nicht, ob sie herauskommen soll.

Das richtige Wetter um kleine Arbeiten rund um den Caravan zu erledigen.

Mittags kommt die Sonne doch durch die Wolken und es wird gleich wärmer. 20 Grad sind ganz schön kühl.

Kurz vor 18 Uhr fahren wir noch vor zum Strand, zum Sonnenuntergang gucken. Der ist aber wenig spektakulär, zu viele Wolken.

11. April 2018

Diese Nacht war kalt, nur 10 Grad. Ein Grund heute Morgen kurz das Heizöfchen in Gang zu setzen.

Am Freitag verlassen wir Port Denison. So langsam wird es Zeit, sich Gedanken zu machen, wie wir Richtung Perth fahren. Der Straßenatlas wird geholt. Während der Planung kann ja schon mal die Waschmaschine laufen.

Wir werden uns ein Stück von der Küste entfernen und im Inland weiterfahren. Angedacht ist über Mingenew, Three Springs, Coorow, Wubin, Dalwallinu, Burakin, Beacon, Bullfinch, Southern Cross, Westonia zu fahren. Ob des so ausgeführt wird, wir werden sehen.

Die Grobplanung ist fertig, die Wäsche gewaschen und flattert nun auf der Leine, die Wichtige Arbeit ist erledigt.

Am Samstag haben wir das Hinweisschild zur „Illegal Tender Rum“ gesehen. Hört sich interessant an, fahren wir mal vorbei. Die Destillerie liegt ca. 6 Kilometer außerhalb des Ortes. Dort angekommen stehen wir vor verschlossenem Tor. Montags bis mittwochs geschlossen. Ok, dann fahren wir nun Kaffee trinken und dann wieder zurück zum Wohnwagen.

Nach dem Mittagessen, Frikadellen und frische grüne Bohnen, ist lesen und die Sonne genießen angesagt.

Gestern war der Sonnenuntergang nicht so besonders, probieren wir es heute noch einmal. Rot versinkt die Sonne im Meer.

12. April 2018

Beim Besuch des Denkmals der „HMAS Sydney II“ hatte uns die Fremdenführerin den Besuch des Museums empfohlen. Dort würde ein sehenswertes Video von der Entdeckung des Schiffswracks gezeigt. Den Museumsbesuch haben wir auf heute verschoben.

Im Museum werden wir sehr freundlich von der Dame an der Rezeption begrüßt. Eintritt ins Museum ist frei, eine Spende wird gerne genommen. Sie macht uns gleich darauf aufmerksam, dass in einem Raum ein 3D-Video von der Entdeckung des Schiffswracks der „HMAS Sydney“ und der „Kormoran“ gezeigt wird. Video dauert 20 Minuten. Um 11.30 Uhr sei dann eine Führung in der Shipwreck-Galerie. Das passt prima, erst der Film, dann die Führung. Die Aufnahmen der Schiffswracks sind einfach toll, schon dafür hat sich der Besuch gelohnt.

In der Shipwreck-Galerie wird viel über die Geschichte des im Juni 1669 vor der westaustralischen Küste auf ein Riff gelaufenen und gesunkenen Segelschiffes „Batavia“ berichtet. Die meisten Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten sich auf kleine Inseln retten. Um Hilfe zu holen wurde eines der intakten Beiboote mit 45 Personen bemannt und machte sich übers Meer auf den Weg Richtung Batavia/Jakarta. Eine Nachbildung des Beibootes ist vor dem Museum zu sehen. Die Führerin erklärt: es wurde versucht 45 Schulkinder in das Boot steigen zu lassen. Unmöglich. Wie 45 Personen damit über 1600 Kilometer segeln konnten, kaum vorstellbar.

Es war ein lohnenswerter Ausflug.

Heute Abend ist Bingo in Autumm Zentrum, ein schöner Zeitvertreib. Wir machen uns auf den Weg. Einsatz für 10 Spiele beträgt 10 $. Ein Raffle (Tombola) gibt es auch. Vier Lose kosten 3 $.

Wir setzen uns an einen Tisch, wo geübte Bingo-Spieler sitzen und lassen uns erst einmal erklären, welche unterschiedlichen Reihen heute gespielt werden. Die Damen und Herren sind mit farbigen Filzstiften zum markieren der Figuren und Markern zum markieren der gezogenen Zahlen ausgestattet. Mit den Filzstiften werden die Figuren, bei einem Spiel z.B. in der ersten Reihe die ersten drei Zahlen, in der zweiten Reihe die ersten zwei Zahlen, in der dritten Reihe wieder die ersten drei Zahlen, unterstrichen. Die Zahlen, zwischen 1 und 90, werden vom Spielleiter gezogen und verkündet. Übrigens geht das Ganze sehr schnell. Wer als erstes alle geforderten zahlen markiert hat, der ruft „Bingo“ und gewinnt in diesem Fall 10 $. Danach wird auf alle Zahlen gespielt. Wer zuerst in einem Feld alle zahlen markiert hat, gewinnt. Dieter hat heute einen guten Tag und gewinnt zweimal, insgesamt 50 $. Und auch beim Raffle hat Dieter Glück. Auf einem Tisch sind die Gewinne aufgebaut, er kommt mit Ohrsteckern für mich zurück.

13. April 2018

Heute geht es weiter, von der Küste ins Landesinnere. Von Port Denison aus fahren wir Richtung Mingenew, weiter nach Three Springs bis nach Coorow. Die Bewertungen für den Caravanpark hören sich gut an. In Coorow angekommen stellen wir fest, dass der Platz sehr ungünstig, außerhalb des Ortes, gelegen ist. Kurze Beratung, wir fahren weiter über Wubin bis nach Dalwallinu.

Der Platz ist nicht weit vom Stadtzentrum entfernt, dort bleiben wir für die nächsten zwei Nächte. Das Office ist nur zwischen 17 und 18 Uhr besetzt. Wir suchen uns einen Stellplatz und machen den Wohnwagen wohnfertig.

Anschließend fahren wir in die Stadt, zur Touristen-Info um Informationsmaterial zu holen. Um diese Jahreszeit ist nicht viel los und die Mitarbeiterin freut sich über jeden Besucher. Und sie hat Zeit für einen netten Plausch. Im Moment sei keine Saison und viele Sehenswürdigkeiten geschlossen. Sie versorgt uns aber mit Informationen über die als nächstes geplanten Stationen.

Zurück zum Caravanpark, dort ist das Office inzwischen geöffnet. Rentner bekommen einen Rabatt, der Stellplatz kosten somit 24,50 $, eine Ersparnis von 2,50$. Wie sagt man so schön, Kleinvieh macht auch Mist.

In den kleinen Ortschaften gehen wir gerne abends mal in den Pub. Leute gucken und ein Bier trinken. Hinterm Tresen zwei Backpackerinnen, aus Deutschland.

Gespräche an der Theke sind die schönsten. Leider kann man die Atmosphäre und das Ganze drumherum nicht beschreiben, aber ich möchte euch die Geschichte trotzdem erzählen.

Simon erzählt folgende Story. Weil es billiger ist hatten er und zwei Kumpels eine 4-Bett Cabin gemietet. Sie haben gedacht, dass sie die Cabin alleine bewohnen können. Warum auch immer, das vierte Bett wurde fremd belegt, von Gunther einem Deutscher. Nach einigen gemeinsamen Bieren beschloss Gunther, noch in den Pub zu gehen und sich dazu umzuziehen. Mit Empörung in der Stimme erzählt Simon: und dann stand Gunther plötzlich nackt!!!! vor uns drei Boys. Das geht doch nicht. Rundherum ist alles am Grinsen. Er wiederholt es mehrmals: Gunther stand nackt vor uns! Gunther geht in den Pub. Am nächsten Morgen reist er ganz früh weiter. Aber, die drei Boys waren immer noch geschockt.

14. April 2018

So ein stressiger Tag. Erst nachmittags raffen wir uns auf und fahren zum Friedhof. Dort liegen einige Pioniere von Dalwallinu begraben. Fünf Gräber sind einheitlich gestaltet. Auch zwei deutsche Namen sind dabei, Liebe & Klein. Liebe und Klein waren fortschrittliche Farmer in der Region Wubin.

Interessant ist auch die Urnenwand. Die Fächer für die Asche der Verstorbenen sind klein. Für einen Einzelnen ist es eine halbe Ziegelsteinbreite, ein Zweierfach ist die Breite eines Ziegelsteins. Die angebrachten Tafeln sind sehr unterschiedlich. Neben dem Namen des Verstorbenen sind teilweise auch der Namen des Ehepartners und der Kinder aufgeführt. Eine Tafel sticht besonders hervor. Da sind neben dem Namen der Ehefrau auch noch zehn Kinder genannt.

Heute sind einige Schwertransporte unterwegs. Auf einem Parkplatz stehen zwei Transporter mit den zugehörigen Begleitfahrzeugen. Es geht etwas hektisch zu. Auf einem Tieflader ist ein riesiger Minentransporter geladen, der in Schieflage geraten ist. Es wird versucht, das Fahrzeug wieder in die richtige Position zu bringen.

Abends noch ein Absacker im Pub.

15. April 2018

Heute Morgen ist der Parkplatz wieder leer. Demnach ist es gelungen, dass Fahrzeug zu stabilisieren und weiter zu fahren.

Bei uns geht die Fahrt weiter durch den Getreidegürtel. Es ist ein sehr breiter Gürtel. Soweit das Auge reicht abgeerntete Felder. Irgendwo muss die Ernte ja gelagert werden. In den kleinen Ortschaften gibt es riesige Getreidespeicher, dorthin wird die Ernte gebracht.

Fahrtende ist in der sehr kleinen Ortschaft Beacon. Der Caravanpark wird angefahren, der dem Shire gehört. Einbuchen und bezahlen kann man im Generalstore, der heute aber bereits geschlossen ist. Wir suchen uns einen Platz und stellen den Wohnwagen ab. Bezahlen, das machen wir dann morgen.

Die Plätze auf dem Caravanpark sind geräumig, die sanitären Anlagen sehr sauber. Die Duschkabinen sind groß, da kann man sich wenigstens umdrehen.

Unsere Nachbarn, ein älteres Ehepaar – wie sich das anhört, wenn man selbst auf die siebzig zu geht - ist bereits seit Dienstag hier. Die Frau hat MS und benötigt einmal in der Woche den Dienst einer Krankenschwester. Somit reisen sie nicht mehr so weit und planen den Besuch in einem Medical Center ein. Sie reisen gerne und genießen die Zeit außerhalb der „Rentnerstadt“, in der sie leben.

Von den Beiden erfahren wir, dass ein Stellplatz 26 $ kostet und es pro Übernachtung einen Gutschein von 10 $ gibt, die im Ort ausgegeben werden können. Jetzt waren wir schon so oft in Australien, aber einen Gutschein zum Ausgeben in den lokalen Geschäften, das hatten wir noch nicht.

Sonntag, heute gibt es „Sunday Roast“ im Country Club. Wir sparen uns das Essen kochen und gehen in den Club. Dreierlei vom Schwein, mit Gemüse der Saison, steht auf der Karte, Für Senioren gibt es einen Nachlass, somit kostet das Gericht pro Person 17 $.

16. April 2018

Als erstes fahren wir zum Generalstore, die Standgebühr bezahlen. Zwei Übernachtungen, das sind 52 $, zwei Gutscheine über jeweils 10 $ bekommen wir mit der Quittung ausgehändigt.

Nun kann die Rundfahrt zu den in der Nähe befindlichen Granitfelsen beginnen. Als Erstes wird das Datjoin Well angefahren. Hier hat sich in den 1960igern Barnie Brockmann mit Frau und 12 Kindern vor der Polizei versteckt.

Weiter geht es zur Bonnie Rock Townsite. Das Städtchen wurde als Halt für die Eisenbahnlinie im Jahr 1932 gegründet. 32 Grundstücke wurden vermessen und zum Verkauf angeboten, wovon die Hälfte verkauft wurde. Der Ort entwickelte sich nicht wie erwartet, bereits 1944 gab es keinen Einwohner mehr. Als einziges verbliebenes Gebäude steht noch die Town Hall.

Nächster Halt ist am Beringbooding Rock. Eine Mauer, die rund um den Berg führt sorgt dafür, dass abfließendes Regenwasser im größten Zement-Wasserspeicher Australiens, gesammelt wird. Der Tank fasst 2,25 Millionen Gallonen Wasser. 100 Galonen sind 378,54 Liter.

Von hier geht es zum letzten Punkt der Rundfahrt, dem Elachbutting Rock. Das ist der Wave Rock im Wheatbelt. Eine sechs Kilometer lange Straße führt rund um den Berg. Gleich am Anfang ist der Parkplatz, von dem aus ein Fußweg zur „Welle“ führt. Die Welle ist größer wie die am Wave Rock. Aber, kaum einer kennt diesen Berg. Wir sind ganz alleine an diesem Punkt. Erst als wir wieder auf dem Weg zurück zum Auto sind, kommen uns vier Personen entgegen.

Wir fahren weiter um den Berg, bis zum Camping- und Picknick-Platz. Zeit für eine Pause. Die vier Personen, die uns an der Welle begegnet sind, haben hier ihre Wohnwagen abgestellt. Als wir den Platz verlassen, kommen sie uns entgegen. Über Wilgoyne und Wialki fahren wir zurück nach Beacon. Unglaublich, am Ende sind wir 200 Kilometer gefahren.

Abends setzen wir die Gutscheine im Pub um.

17. April 2018

Mit diesem netten Gruß verabschiedet sich Beacon von seinen Besuchern. Die Telefonzelle ist von den Männern, die die Men Shed besuchen, liebevoll ausgestattet worden. Inklusive eines Gartenzwerges, der hinter der Scheibe steht.

Wir sind immer noch im Weizengürtel. Ein etwas hinkender Vergleich: Wenn ein Gürtel so breit wie ein Minirock ist, dann ist der Westaustralische Weizengürtel ein Rock, der bis zu den Füßen reicht.

In Mukinbudin machen wir Kaffeepause. Im Café sitzt ein Damenkränzchen bei Kaffee und Kuchen. Nach den üblichen Fragen woher und wohin, bekommen wir von einer der Damen gleich die Vorteile der kleinen Stadt aufgezählt. Es gibt auch einen tollen Caravanpark und alle, die dort übernachten haben freien Eintritt ins Schwimmbad. Die Damen wollen uns unbedingt hierbehalten. Passt aber nicht in unsere Pläne, wir wollen weiter bis nach Southern Cross.

Die auf der Landkarte verzeichneten kleinen Örtchen sind nur einige Häuser und die hier überall befindlichen großen Getreidespeicher. In Bullfinch biegen wir ab, Richtung Great Eastern Highway und Southern Cross. Dort kommen wir gegen Mittag an und checken auf dem Caravanpark ein. Schöne große Stellplätze machen das Einparken des Wohnwagens einfach.

Nachmittags gibt es noch eine Fahrt zum Wimmera Hill Lookout, von dem man einen Rundumblick auf das umliegende Farmland, die Salzseen und die Stadt hat. Auf dem Heimweg noch einen Halt am Supermarkt, dann machen wir es uns für den Rest des Tages gemütlich.

18. April 2018

Heute ist mal wieder ein Hausarbeitstag angesagt. Staub und Wäsche sammelt sich immer an.

Unterbrochen wird der arbeitsame Tag durch Kaffee- und lange Lesepausen.

19. April 2018

Kurz vor 10 Uhr sind wir on the Road, nach Westonia. Eine kurze Strecke, nur 85 Kilometer. Bei der Zufahrt auf den Ort sehen wir, dass auf dem Caravanpark die meisten Plätze bereits belegt sind. Es ist ein kleiner Caravanpark mit nur 9 Stellplätzen, der vom Shire verwaltet wird. Also zuerst ins Shire-Office zum Einbuchen. Mit 15$/Nacht ist es der preiswerteste Platz während der bisherigen Reise. Noch sind Plätze verfügbar, aber es füllt sich schnell, meint die Mitarbeiterin. Gebucht wird für vier Nächte. Den Platz sollen wir uns von Debbie, der Caretakerin, zuweisen lassen.

Als wir vor vielen Jahren das erste Mal in Westonia waren, da kannte kaum einer diesen Platz. Das hat sich durch Empfehlungen bei Wikicamps und anderen Online-Medien sehr geändert. Inzwischen gibt es neben der Kirche einen Platz auf dem Self-Contained Camper für 48 Stunden kostenlos stehen können.

Nachmittags machen wir einen Spaziergang durch den Ort. Im Generalstore sehen wir uns das Angebot an. Nehmen aber nur ein Eis mit, dass in der Sonne genossen wird

20. April 2018

Schickes Set-Up. Zwei Motorräder mit Zeltanhänger.

Der Kühlschrank ist ziemlich leer. Im örtlichen Co-Op Supermarkt gibt es alles für den täglichen Bedarf, aber die Auswahl ist begrenzt. Wir brauchen ein wenig mehr und fahren deshalb in den nächst größeren Ort, nach Merredin.

In Merredin gibt es einen IGA-Markt. Die Auswahl dort ist super. Frisches Obst und Gemüse, eine große Fleischabteilung und eine Frischetheke mit Wurst- und Käsesorten, die sonst nicht überall erhältlich sind. Das und einige Sonderangebote sorgen dafür, dass sich der Einkaufswagen füllt. Der Ausflug hat sich gelohnt.

Nachmittags treffen zwei Motorradfahrer auf dem Caravanpark ein, die hier ihr Zelt, wortwörtlich gemeint, aufschlagen. Eines der Motorräder hat einen Zeltanhänger angehängt. Die Beiden schlagen ihr Lager auf. Das Zelt wird ausgeklappt, zwei große Stühle neben den Motorrädern platziert, ein ungewöhnliches Setup, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das Ganze ist ein Testlauf. Motorräder und alles ist neu. Die Beiden wollen ausprobieren, ob alles einwandfrei funktioniert. Damit dem Plan, einmal rund um Australien zu fahren, nichts im Wege steht.

Abends im Pub treffen wir die Beiden wieder. Bis jetzt ist die Generalprobe nicht problemlos verlaufen. Beim Motorrad der Frau gibt es Probleme mit der Batterie. Da muss die Werkstatt in Perth erst für Abhilfe sorgen.

21. April 2018

Wenn man in Westonia ist, dann sollt man auf jeden Fall das Hood Penn Museum besuchen. Dort sind mit viel Liebe zum Detail die ausgestellten Sachen themenbezogen zusammengestellt. Besonders auffallend sind die Figuren, die in den einzelnen „Zimmern“ für Leben sorgen. Die sehen so echt aus, da möchte man mit dem Einzelnen gerne ein Gespräch beginnen.

Im Museum wird in einem vibrierenden „Minentunnel“, mit dem entsprechenden Sound, eine Sprengung simuliert. Die nette Frau, die heute Dienst hat, erzählt, dass eine Gruppe Kinder den Raum schreiend verlassen hätten und vors Gebäude gelaufen sind. Und sich geweigert haben, das Gebäude wieder zu betreten.

Vom Museum aus fahren wir zum Aussichtspunkt der Edna Gold Mine. Dort hat sich seit unserem Besuch einiges getan. Das „Loch“ ist tiefer, breiter und länger geworden.

Auf dem Weg zurück sehen wir uns die weiteren Campingmöglichkeiten an. Es gibt einen Overflow-Platz auf dem Sportplatz. Hier sind die Stellplätze noch preiswerter wie auf dem Caravanpark. Auf dem Caravanpark kostet der Stellplatz mit Stromanschluss unschlagbare 15 $, auf dem Overflow nur 10 $. Und dann gibt es neben der Kirche einen Platz auf dem man 48 Stunden kostenlos stehen kann. Allerdings nur, wenn Toilette und Abwassersammeltank vorhanden sind.

Zum Dinner gehen wir in den Pub. Da wir die Größe der Portionen kennen, wird nur eine Portion – to share - der geräucherten Schweinekoteletts bestellt. Eine Portion, das sind zwei große Koteletts mit Pommes und Salat, genügend für schwer arbeitende Minenarbeiter.

22. April 2018

Heute Nacht gab es eine sehr heftige Windbö, dann war wieder alles ruhig. Diese kurze Bö hat genügt, um einiges durch die Gegend zu blasen. Bei uns liegt ein Handtuch, die Campingstühle des Nachbarn liegen vor der Campkitchen, sonst ist nichts weiter passiert. Gut, dass wir gestern Abend die Stühle ins Auto gestellt haben.

Bewölkt, es kann regnen (possible shower) und am Nachmittag soll es Gewitter geben, so lautet die Vorhersage. Es sieht ganz so aus, als stimmt die Vorhersage des Wetterfrosches.

Heute Morgen ist der Himmel grau und ab und zu fallen einige Regentropfen. Was soll man an so einem Tag unternehmen? Zu Hause bleiben und mit den Nachbarn schwätzen.

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