Newcastle(Ostküste)/Beverley(Westküste)
15. Dezember 2004
Um 9.00 Uhr geben wir unseren Leihwagen am Flughafen ab. Jetzt geht es endgültig los. Es ist sonnig und warm. Heute geht es über Maitland, Singleton, Muswelbrook, Merriwa, Coolah bis Dubbo. Die zweite Nacht im Auto. Es ist erstaunlich wie angenehm die Temperatur im Auto ist.
16. Dezember 2004
Wir frühstücken im Freien. Es ist bereits angenehm warm. Gemütlich fahren wir heute bis Cobar.
17. Dezember 2004
Die Sonne scheint und es ist schon sehr warm. Auf unserem Weg nach Broken Hill machen wir einen Abstecher zur Mt. Grenfell Historic Site. Es ist die erste Fahrt unseres Autos auf einer unbefestigten Straße. Auf der Hinfahrt sind alle Querrinnen und Löcher ausgeschildert, auf der Rückfahrt nicht mehr. Die Rückfahrt geht immer schneller wie die Hinfahrt und wir sind schneller an einer tiefen Querrinne angekommen. Als wir die Querrille sehen, ist es schon zu spät und wir fahren mit ca. 60 km/h rein. Es ist unglaublich, aber ca. 6 Tonnen Stahl können fliegen, landen aber etwas unsanft. In der Fahrerkabine ist alles durch die Luft geflogen, die Decke war plötzlich auch sehr niedrig. "So ein Sch... war der erste Gedanke. Jetzt ist unser Auto kaputt". Wir haben einen tüchtigen Schrecken bekommen. Eine erste Inspektion des Autos: Kein Schaden festzustellen. Wir fahren weiter Richtung Broken Hill.
Vor Broken Hill wird ein "Fruit-Fly-Inspection-Point" angekündigt. Es wird darauf hingewiesen, das alles Obst und Gemüse vorher vernichtet werden muss, ansonsten mindestens 200 $ Strafe. Wir verfüttern unser frisches Obst und Gemüse unterwegs an Schafe und Ziegen. Das ärgerliche: Der Inspektionspunkt war nicht besetzt.
18. Dezember 2004
Es ist schon wieder sehr warm. Heute ist ausruhen angesagt. Frühstücken, bummeln gehen und den Rest des Tages am Pool verbringen
19. Dezember 2004
Es ist sonnig und warm. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir nach Broken Hill in die Touristen-Info. Gegen Hinterlegung von 10 € bekommen wir einen Schlüssel. Der öffnet das Tor zu den living sculptures. Diese sind auf einem Hügel außerhalb von Broken Hill aufgestellt. Zurück zur Touristen-Info, den Schlüssel wieder abgeben und weiter geht es auf dem Barrier Highway.
In Broken Hill haben wir unsere Obst- und Gemüsevorräte wieder aufgefüllt. Wir verlassen Broken Hill und am Highway steht die Ankündigung, dass in Oodla Wirra der nächste "Dumping Point" ist und das die Mitnahme von Obst und Gemüse bestraft wird. Das kann doch alles nicht sein: vor Broken Hill wegwerfen, in Broken Hill (in der Fruchtfliegen freien Zone) für teueres Geld Obst gekauft und jetzt sollen wir es wieder wegwerfen. Dieses Mal wollen wir erst mal abwarten, ob der Kontrollpunkt besetzt ist. Als wir ankommen ist der Schlagbaum geschlossen, also besetzt. Wir fahren ans Roadhouse tanken und essen unsere Tomaten. Das restliche Gemüse verstauen wir in einem Fach unter dem Bett. Zurück zum Kontrollpunkt. Der Beamte klettert in unser Auto und überprüft nur den Kühlschrank, sonst nichts.
Es wird windig. Dieter meint, unser Auto komme überhaupt nicht in Fahrt. Schneller wie 75 km/h will es nicht fahren. Außerdem hören wir ein undefinierbares Geräusch. Wenn wir langsamer fahren, wird es weniger. Dieter steigt aus, um nach der Ursache zu suchen, findet aber nichts. Also weiter. Als wir in Port Augusta einfahren, kommen uns 2 Leute entgegen. Die deuten auf unser Dach. Anhalten, aussteigen und was sehen wir: unser Dach ist ausgestellt. Offensichtlich hat sich durch den Wind die Verriegelung geöffnet. Wir müssen mindestens 150 Kilometer bei starkem Wind mit geöffnetem Dach gefahren sein. Vorsichtig probiert, ob sich das Dach noch schließen lässt. Es geht einwandfrei. Nichts verbogen, nichts kaputt, super. Ein dickes Lob an John für seine stabile Bauweise. Wir fahren in Port Augusta auf den Campingplatz.
Trotz des geschlossenen Daches ist dieses Geräusch immer noch da. Bei genauerer Inspektion sehen wir, das der Reifen auf der Fahrerseite ungleichmäßig abgefahren ist. War von Anfang an der schlechteste und hat beim unserem "Flug" wohl den Rest bekommen.
Es wird immer windiger und es ist kühl. Wir laufen in die Stadt. Dort sind heute "Corals in the Park". Ich hatte keine Jacke mitgenommen und ich fange an zu frieren und wir gehen wieder zurück. Neben uns steht ein "Maui"-Camper. Mit dem sind Barbara und Achim, ein Ehepaar aus Hamburg, unterwegs. Es wird ein netter Abend bei Bier und Wein.
20. Dezember 2004
Wieder dieses walkende Geräusch!
Also zuerst zum Reifenhändler und den Reifen wechseln lassen. Der hat unser Fabrikat nicht vorrätig. Seiner Meinung nach ist dieser Reifen für die Vorderachse nicht so geeignet. Er macht uns ein gutes Angebot für 2 neue Reifen. Wir bitten ihn, den defekten Reifen und unser Reserverad zu ersetzen. Das linke Vorderrad nehmen wir als neuen Ersatzreifen.
Da er noch Kundschaft hat, fragt er uns, ob wir noch was zu erledigen hätten. Wir sollen so um 11 Uhr wiederkommen. Zur vereinbarten Zeit sind wir wieder zurück.
Der Austausch des Vorderreifens geht problemlos. Anders sieht es mit unserem Reserverad aus. Der Reifen wurde lange nicht benutzt. Die Demontage des Felgenringes ist nicht so einfach und der Ring wird etwas verbogen, außerdem ist er auch etwas angerostet.
Bevor der neue Reifen aufgezogen wird, wird erst mal die Felge gereinigt und der Rost entfernt. Reifen und Schlauch aufgezogen und aufgepumpt. Plötzlich ein Knall und der neue Reifen ist geplatzt!
Jetzt stehen alle erst mal ratlos rum. Keiner versteht, wieso der Reifen geplatzt ist. Der Schlauch ist sternenförmig kaputt, die Decke sieht wie aufgeschnitten aus. Das Ganze noch mal von vorne neuen Reifen, neuen Schlauch und das Ganze wieder montieren. Der Felgenring sitzt nicht richtig und der Monteur fährt mit dem Ring weg um ihn richten zu lassen. Nach Rückkehr erneuter Versuch. Jetzt passt der Ring. Dieses Mal wird der Reifen im Käfig aufgepumpt er hält. Wir zahlen 380 AUS$ für die Montage von 2 neuen Reifen und Schläuchen.
Jetzt ist es schon 14.00 Uhr, heute kommen wir nicht weit. Wir fahren bis Kimba.
Zum Abschluss noch ein kühles Bier im Hotel. Der Weg zum Hotel hat sich gelohnt. Es ist ein sehr schönes Hotel und es hat eine nett eingerichtete Bar und Nebenräume.
21. Dezember 2004
Fahrt von Kimba bis Ceduna. Es ist sonnig und sehr warm. Unsere Klimaanlage das Sonnendach über der Fahrerkabine arbeitet einwandfrei. Es ist eine angenehme Temperatur in der Kabine.
22. Dezember 2004
Die Sonne scheint und es ist heiß. Beim Frühstück meint Dieter: was ist den das? Sein Ohrläppchen blutet und es hört überhaupt nicht auf. Mindestens 5 Minuten dauert es, bis die Blutung aufhört. Man sieht nur ein kleines rundes Loch. Wir vermuten, dass es ein Insektenstich ist.
Heute sind die Bunda Cliffs unser Ziel. Unterwegs zieht ein Gewitter auf. Unser Tank ist leer und zum ersten Mal füllen wir Diesel aus unserem Zusatztank um. Da braucht man vor allem eins: Geduld. Durch den dünnen Schlauch und das geringen Gefälle geht das alles sehr langsam. Es dauert 3 Stunden, bis der Tank wieder voll ist. Das ist etwas, was wir ändern lassen. Es wird eine Pumpe eingebaut! Wir übernachten auf dem Parkplatz an den Cliffs. Es ist weht ein starker Wind und es ist kühl geworden. Wir holen unsere Jacken raus. Der Wind bläst die Flamme unseres Kochers immer wieder aus. Also verlegen wir das kochen heute ins Fahrzeug.
23. Dezember 2004
Es war eine sehr stürmische Nacht. Es ist kühl und wir frühstücken im Auto. Auf der Weiterfahrt steuern wir verschiedene ausgeschilderte Fotopunkte an.
Wir überholen einen Radfahrer und halten an. Es ist ein 72 jähriger Österreicher, der von Adelaide nach Perth unterwegs ist. Er erzählt, das er Landwirt sei und Zeit seines Lebens körperlich gearbeitet hat. Seit er pensioniert ist, habe er soviel zugenommen. Er müsse unbedingt abnehmen und da sei Fahrradfahren das Beste. Tägliche Fahrstrecke 80 100 Kilometer. Es sei seine dritte Tour durch Australien.
Wir übernachten am Cocklebiddy Roadhouse. Beim Kaffeetrinken stellen wir fest, das der Tankdeckel von unserem Zusatztank fehlt. Gestern beim umfüllen den Deckel entweder gar nicht oder nicht richtig befestigt. Jetzt heißt es, wir basteln ein Provisorium. Mit einem Kunststoffdeckel und einer Gepäckspinne verschließen wir den Tank und hoffen, dass es hält.
24. Dezember (Christmas Eve) 2004
Es ist noch etwas kühl heute Morgen, allerdings wird es laut Wetterbericht heute über 30 Grad. Wir kommen gut voran und beschließen, bis Kalgoorlie zu fahren und dort 2 Tage zu bleiben. Damit wir auch merken, dass Heiligabend ist, zünden wir beim Abendessen eine Kerze an.
25. Dezember (Christmas) 2004
8.00 Uhr. Mit Blaulicht und Sirene kommt ein Feuerwehrauto auf den Campingplatz. Beim Nachbarn steigt Santa Claus aus dem Auto und ein kleines Mädchen bekommt ein Geschenk. Dann fährt Santa Claus weiter. Es sind noch mehr Kinder auf dem Campingplatz, aber nur dieses Mädchen bekommt ein Geschenk. Wir gehen davon aus, dass man den Weihnachtsmann bestellen kann.
Laut Wetterbericht soll es sehr heiß werden und Gewitter geben. Der Wetterbericht hat Recht, es ist 10 Uhr und das Gewitter ist da. Es gibt einen geruhsamen Tag mit lesen, Pool, etc. Abends kommt unser Nachbar rüber. Es ist ein deutsches Ehepaar aus Leverkusen.
26. Dezember (Boxing Day) 2004
Dunkle Wolken ziehen über Kalgoorlie, es regnet aber nicht. Es ist sehr heiß, im Auto haben wir 40 Grad. Auf unserer Fahrt nach Merredin sehen wir große Pfützen am Rand. Hier hat es offensichtlich geregnet. Auf dem Campingplatz werden wir von einem Papagei mit "Hello" begrüßt. Der gehört den Eigentümern und ist handzahm. Für Geräuschempfindliche ist der Campingplatz nicht geeignet. Die Straße und die Eisenbahnlinie sind direkt nebenan.
27. Dezember 2004
Es ist windig, deshalb frühstücken wir im Auto. Heute wollen wir zuerst nach York und auf der Bank nachfragen, ob unsere Bankkarten inzwischen angekommen sind. An der Bank steht ein Schild: Public Holidays. In Australien wird jeder Feiertag, der an einem Samstag oder Sonntag ist, auf den nächsten Wochentag gelegt. Weihnachtsfeiertage Samstag und Sonntag, public holidays Montag und Dienstag. Banköffnung erst wieder am 29. Dezember. Bringt unsere Planung etwas durcheinander. Wir nehmen noch ein Stück Kuchen mit und fahren weiter zu Inge und Micha nach Beverley. Dort erfahren wir auch zum ersten Mal vom Erdbeben und der Riesenwelle. Im Fernsehen werden die ersten Videoaufnahmen gezeigt und ständig erhöht sich die Zahl der Toten.